Von: Marion Kutscher BiBAB96 Muenchen [Marion.Kutscher@bibab96- muenchen.de] Gesendet: Mittwoch, 21. November 2012 15:19 An: 'christian.ude@muenchen.de'; 'csu-fraktion'; ' (sabine.nallinger@arcor.de)'; 'Michael Mattar' Betreff: Machbarkeitsstudie BAB96, Verkehrskonzept Münchner Norden / Anlage anhängend Anlagen: Umweltvertraeglichkeitsstudie_Vorpruefung_muenchen_nord.pdf Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Ude, sehr geehrter Herr Schmid, sehr geehrte Frau Nallinger, sehr geehrter Herr Dr. Mattar, in der gestrigen Rathaus-Umschau steht, dass eine außerordentliche Bürgerversammlung für die Stadtbezirke 10,11,12 und 24 einberufen wird, wo es um ein Verkehrskonzept des Münchner Nordens geht. Wir haben die Umweltverträgslichkeitsstudie-Vorprüfung (liegt bei) gelesen und haben die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst: Ist-Belastung: Kfz/24 h (LH München 2005) Schleißheimer Straße südlich Neuherbergstraße 23.000 - 28.000 Schleißheimer Straße nördlich Neuherbergstraße und südlich Dülferstraße 19.000 Dülferstraße 10.000 Neuherbergstraße 17.000 - 20.000 Feldmochinger Straße nördlich Georg-Zech-Allee und südlich Karlsfelder Straße 11.000 - 12.000 Prognose-Belastung (Bezugsfall) Kfz/24 h (LH München 2025) Schleißheimer Straße südlich Neuherbergstraße 29.000 - 33.000 Schleißheimer Straße nördlich Neuherbergstraße und südlich Dülferstraße 22.000 Dülferstraße 13.000 Neuherbergstraße 26.000 Auszug: Zur Stickstoffdioxidbelastung: Bewertung: Durch den Autobahnring im Münchner Norden ist in diesem Bereich die Stickstoffkonzentration im Boden sehr hoch. Prognose der Auswirkungen: Die geplante Verlängerung Schleißheimer Straße und Anbindung an die A 99 zieht, im Vergleich zur heutigen Situation, deutlich mehr Verkehr an. Es muss davon ausgegangen werden, dass dadurch auch der Schadstoff- und CO2-Ausstoß in diesem Bereich um ein Vielfaches ansteigen wird. Einfluss Tunnel Die entstandenen Emissionen werden durch Kamine im Bereich der Tunnelportale abgeleitet. Der Eintrag von Emissionen in die Umgebung findet dadurch nicht flächig, sondern an einem Punkt statt. Durch die Kaminhöhe können die Emissionen in siedlungsferne Bereiche gelenkt werden. Insbesondere die Stickstoffbelastung für die Vegetation und die Verkehrslärmbelastung für charakteristische Vogelarten der Kalk-Trockenrasen würden sich voraussichtlich großflächig auf den Bestand des LRTs negativ auswirken. Diese Beeinträchtigungen können durch den langen Tunnel (Variante 5a) weitestgehend vermieden werden. Um dem für FFH-Gebiete besonders zu beachtenden Vermeidungsgebot gerecht zu werden, ist nur der lange Tunnel (Variante 5a) als günstigere Lösung einzustufen. Auszug: Zum Lärm: Eine weitgehende Minimierung der Lärmbetroffenheit der Anwohner kann daher nur durch eine möglichst lange Führung der neuen Anbindung und der bestehenden Schleißheimer Straße in einem Tunnel erreicht werden. Die Lösung mit einem längeren Tunnel (Variante 5a) ist im Bezug auf Belastungen durch Lärm und Luftschadstoffe günstiger zu beurteilen, da die betroffenen Anwohner am besten geschützt und die Bereiche, für die lediglich passive Lärmschutzmaßnahmen möglich sind, minimiert werden. Unsere Fragen: Warum wird von der Stadt München eine Umweltverträglichkeitsstudie im Rahmen einer Vorstudie beauftragt, obwohl das Verkehrsaufkommen an dieser Achse im Münchner Norden nur ein 1/5 so hoch ist als im Münchner Westen? Wer hat die Vorstudie beauftragt und bezahlt? Findet Stadtentwicklung und damit verbundene Maßnahmen prioritär dort statt, wo große Unternehmen Ihren Firmensitz haben? Welche Beurteilungen haben hier der Münchner OB und die Münchner Stadträte zum Bau einer Tunnellösung von über 4 km? Warum wird hier ein Kamin zur Minimierung der Schadstoffe vorgesehen und warum wurde beim Bau des Luise-Kiesselbach-Tunnels keinerlei Abluft- und Filtermöglichkeiten berücksichtigt? Sehr geehrte Herren, sehr geehrte Frau Nallinger, durch die Spurerweiterung (Brückenbau) auf dem Mittleren Ring wurde eindeutig der Südring mitten in München mit all seinen heutigen und künftigen Belastungen realisiert. Der Antrag in der Bürgerversammlung Sendling-Westpark (Erstellung eines Umweltverträglichkeitsgutachtens) ist mehr als gerechtfertigt, wenn man sich die Verkehrsbelastung an mehreren Knotenpunkten an der A96 betrachtet. (über 160.000 Kfz/Tag) Wir appellieren noch einmal an die Verhältnismäßigkeit bei Ihrer Beurteilung von Bauprojekten und hoffen endlich auf eine baldige Entscheidung für die Machbarkeitsstudie zur Einhausung der A96. Können Sie uns bitte mitteilen, wann wir mit der Abstimmung im Stadtrat rechnen können? Mit freundlichen Grüßen die Sprecher der Bürgerinitiative BAB 96 München Marion Kutscher Jürgen Weckerle Hans Köck