27.07.17 - Wie glaubwürdig ist die Darstellung der Stickoxidbelastung in München?

In der heutigen Ausgabe der SZ "Luftnummer" fordert der Bezirksausschuss endlich die Angaben der Messwerte. Wie glaubwürdig und qualifiziert werden diese Messwerte sein? Wird auch die Belastung von Ultra-Feinstaub (PM 2,5) gemessen?
Die Messungen hätten bereits nach Tunneleröffnung stattfinden sollen. Erst nach unserem Antrag aus der Bürgerversammlung wurde die Vergabe ausgeschrieben, obwohl lt. Planfeststellungsverfahrung die Messungen nach 1 Jahr Eröffnung des Tunnels hätten beginnen müssen, also ab August 2016. Nun wird erst ab Januar 2017 gemessen, die Daten wurden auch uns (nicht nur dem Bezirksausschuss) verweigert, die Standorte wegen "Vandalismusgefahr" nicht bekannt gegeben, obwohl sie dann einige Zeit später in der SZ nachzulesen waren.
Hier die Karte der Stickoxidbelastung, an der A96 an der Ecke Fürstenrieder Str./Garmischer Straße wurde bereits 2011, also vor dem Abgasskandal, von einer Überschreitung laut TÜV-Gutachten ausgegangen. 
Damals hat uns das Bayerische Landesamt für Umwelt informiert, dass aufgrund eines TÜV-Gutachtens an einigen Stellen die Grenzwerte überschritten werden, Auszug: "Die hochwertige Berechnung hat im Wesentlichen ergeben, dass der Grenzwert der 39. Blmschv für den Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert von 40 µg/m³ an den Häuserfronten am Schulmeierweg zwischen Weßlinger Straße und Fürstenrieder Straße auf einer Länge von ca. 250 m überschritten wird. Am Gebäude der Sparkasse München (Filiale Fürstenrieder Straße) wird der Grenzwert an der gesamten nördlichen Gebäudefront über eine Länge von ca. 30 m überschritten. An der nördlichen Front des Sparkassengebäudes kann für den Schadstoff Feinstaub (PM10) nicht ausgeschlossen werden, dass die zulässige Überscheitungshäufigkeit des Grenzwertes für das Tagesmittel von 50 µg/m³ an mehr als 35 Tagen im Kalenderjahr überschritten wird.Ferner kann aus den Anlagen des o. g. TÜV-Berichts auch entnommen werden, dass an einigen nächstgelegenen Anwesen der Fürstenrieder Straße, die senkrecht zur Bundesautobahn A 96 verläuft, der Grenzwert der 39. BlmSchV für den Stickstoffidioxid-Jahresmittelwert von 40 µg/m³ überschritten wird. Aus dem o.g. TÜV-Bericht geht hervor, dass die Überschreitungen eindeutig durch den Straßenverkehr verursacht werden. Aufgrund der eindeutigen Überschreitungssituatiooen hält das LfU Messungen nicht für erforderlich."

Berechnen unterschiedliche Behörden bzw. Institutionen die Schadstoffbelastung nach unterschiedlichen Kriterien, oder werden Daten einfach verheimlicht? Handelt es sich um eine aktuelle Datenbasis (Euro-6-Norm) und wie wurde die Belastung durch LKW's berechnet? (Siehe oben)

Wie verantwortlos ist das Handeln von bayerischen und kommunalen Politikern? Wir haben über Petitionen, Anschreiben, Bürgeranträgen seit 2008 an das Referat für Umwelt und Gesundheit der LHM und die Oberbürgermeister Ude und Reiter sowie mit Schreiben an die bayerische Staatsregierung mehrfach auf die Gesundheitsbelastung hingewiesen!
z.B. wurde die von uns beantragte Messtelle für die A96 vom Luise-Kiesselbach-Platz  von der LHM abgelehnt, obwohl das TÜV-Gutachten bekannt war. (Alle Anträge und der Schriftverkehr ist auf unserer Website einsehbar)

Übrigens: Die Immissionsbelastung war bereits 1988 auf einer damaligen Karte im Immissionskataster erkennbar!
immissionskarte5

 

Wer ist online

Aktuell sind 1614 Besucher online

Neue Flächen für München - das Grüne "Münchner Band" - Eine Investition in die Zukunft

Termine

Medienecho